37-jähriger Mann stirbt im Polizeigewahrsam

Bochum/Essen. Wie durch die Polizei Essenberichtet,
verstarb ein 37-Jähriger gestern Abend (3.1.) in einer Zelle des
dortigen Polizeigewahrsams.

Der aus Essen stammende 37-Jährige hatte aus bislang ungeklärten
Gründen den Fahrer eines Reisebusses attackiert und mehrfach ins
Lenkrad gegriffen. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann alleiniger
Fahrgast. Der Busfahrer reagierte gut und lenkte den Bus an der
Anschlussstelle Essen-Kettwig von der A 52 runter. Dort verließ er
sein Gefährt und informierte die Polizei. Parallel sorgte der
51-jährige Fahrer dafür, dass die hintere Tür des Gefährts geöffnet
blieb, um so einen Mechanismus zu aktivieren, der eine mögliche
Weiterfahrt verhindert.

Die Einsatzkräfte der Polizei trafen den 37-Jährigen noch auf dem
Fahrersitz an. Da sein Verhalten Anlass zur Vermutung gab, dass
Alkohol- oder Drogenkonsum vorliegen könnte, sollte der
Tatverdächtige mit zum Essener Polizeipräsidium genommen werden.
Dabei leistete er Widerstand. Er musste in der Folge gefesselt
transportiert werden.

Im Polizeigewahrsam des PP Essen wurde er in einer
videoüberwachten Zelle untergebracht. In der Zwischenzeit war bereits
ein Arzt zur Entnahme einer Blutprobe bestellt worden. In der Phase
bis zum Eintreffen des Arztes wurde neben der Videobeobachtung alle
15 Minuten eine persönliche Zellenkontrolle durchgeführt. Circa eine
Stunde nach der Einlieferung kollabierte der 37-Jährige aus bislang
ungeklärten Gründen. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen
– auch unter Einbindung eines Notarztes – verstarb der Essener noch
im Polizeigewahrsam.

Die durch die Staatsanwaltschaft Essen angeordnete Obduktion
erbrachte keine Hinweise auf Gewalteinwirkung auf den Körper des
Verstorbenen. Vielmehr deutet derzeit vieles auf eine Vergiftung
durch bislang unbekannte Substanzen hin. Zur Bestimmung dieser
Substanzen wurde eine toxikologische Untersuchung in Auftrag gegeben.
Das Ergebnis dieser Untersuchung dürfte erfahrungsgemäß noch geraume
Zeit in Anspruch nehmen.

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