Hagen: Bezirksvertretung Mitte – Alles zum „Durchwinken“? (Kommentar)

Stadt und Rat(Dietmar Laatsch) Alles bestens, mehr erfahren die BV-Mitglieder zum Thema Rathaus-Galerie nicht. Nichts über den wirklichen Stand der Arbeiten, nichts über Wetter und Zwischenfälle, nichts zu der heutigen Großkontrolle auf der Baustelle, nichts Neues. Das jetzt schon so lange das Thema auf der Tagesordnung ist. Wollen die BV-Mitglieder es nicht so genau wissen? Ist das Vertrauen hier so grenzenlos? Ja es stimmt, es wächst etwas in die Höhe. Aber ein optisches Wachstum bedingt nicht unbedingt das alles tatsächlich im Zeitplan ist. Ein wenig mehr kritische Nachfragen im Sinne der Hagener Bürger würde ich mir hier wünschen, aber auch mehr detaillierte Transparenz seitens des Bauträgers, die dann auch in solch wichtigen Sitzungen wie heute genannt wird. Wo keine Informationen, da auch keine Sorgen so scheint es fast. Wenn es anders ist, tut man gut daran, transparenter zu sein und ein solch wichtiges Theme nicht einfach mit ein paar Worten „durchzuwinken“.

Ganz so ist es aber offensichtlich nicht. Vertreter der BV Mitte fühlen sich seitens der Hagener Gesellschaften, wie z.B. des WBH nicht ausreichend und früh genug informiert. Scheinbar haben die einzelnen Gesellschaften ein Eigenleben entwickelt und lassen sich nur ungern in die Karten schauen. Es würde also Zeit hier für insgesamt durchsichtigere Strukturen zu sorgen und die Informationswege wieder zu optimieren. Entscheiden sollen sie die Politiker, aber in welcher Verantwortbarkeit,  wenn die kleinsten Informationen fehlen oder nur zögerlich gegeben werden.
Radfahren in der City, nach und vor Geschäftsschluss hat wohl nicht zu nennenswerten Problemen geführt. Seitens der Polizei und der Verwaltung ist es in diesen Zeiten unbefristet erlaubt. Aber schon liegen Erweiterungswünsche auf dem Tisch. Die SPD hat einen entsprechenden Prüfauftrag, mit den Stimmen anderer Parteien, erteilt. Gar die Nutzung der Busspuren ist hier im Gespräch.
Ein echter Waldkindergarten ist am Deerth in Planung. Wald gibt es tatsächlich reichlich. Hier können die Kinder lernen was Natur ist. Pädagogisch ganz wertvoll. Da die Kleinen eh von Mama mit dem Auto gebracht werden, ist auch die fehlende Anbindung an den ÖPNV nicht wirklich ein Problem. Nur im Winter muss hier sicher auch gestreut werden. Aber noch ist er ja nicht eingeweiht.
Um den Drei-Türme-Weg geht es der HAGENagentur. Zuständig ja auch für den Bereich Touristik. An sich gibt es ihn schon, auch ich bin oft auf dessen Pfaden gewandelt.
Mehr Übernachtungen gibt es in Hagen. Erfreuliches Wachstum.
Hat die HAGENagentur einmal ermittelt aus welchen Gründen die Übernachtungen hier stattfinden? Sind es tatsächlich konsum- und kulturinteressierte Menschen, Menschen die den wertvollen Grüngürtel der Stadt erwandern wollen, oder nur Menschen die hier arbeiten und einzelne Seminare besuchen? Das wäre ja mal interessant.
Von der Wirtschaftsförderung gibt es eher weniger Innovatives. „Hagen blüht auf“, „Schaufenster-Wettbewerb“, „Autosalon“. Nimmt man die Sorgen der Händler ernst, dann ist ihnen der Sinn eher nicht nach diesen Veranstaltungen. Dann drückt der Schuh, ob das Geschäft auch morgen noch geöffnet sein kann. Bei steigender Grund- und Gewerbesteuer und der zusätzlichen Konkurrenz durch die Rathaus-Galerie, da kann dann wohl in der Mittelstraße, die langsam aber sicher vom Leben abgehängt ist, problemlos Rad gefahren werden.
Pfarrer Bolte, der ehemals rührige Pfarrer der St. Josefs-Kirchengemeinde, bekommt seinen Platz, nach ihm benannt. Eine Grünfläche an der Dreieckstraße. Eine Bürgerinitiative die 300 Unterschriften dafür sammelte konnte ihr Begehren in der BV Mitte durchsetzen. Ob diese Form der sinngemäßen „Heiligsprechung“ im Sinne des Pfarrers ist, bleibt dahingestellt. Nicht mit allen Stimmen wurde das beschlossen. Sicher hat Pfarrer Bolte in seiner Gemeinde und für sie einiges an positiven Dingen bewirkt.Die Frage muss aber zu Recht gestellt werden dürfen, nach wem wir alles in der nächsten Zeit noch Rasenflächen, Gartenbeete, oder verwaiste Ecken benennen wollen? Da wird es dann noch einiges an Anfragen in der Zukunft geben.
Die Chancen für Hagen suchen, sehen, umsetzen – aber auch um den Erhalt von gelebten Strukturen muss es gehen. In der BV Mitte möchten die Politiker diese Aufgabe gern wahrnehmen und diskutieren ernsthaft. Hier wird sich um wirklich alles, mit offenen Augen und Ohren und mit Herzblut gekümmert. Es ist nicht immer ganz einfach, weil oft auch weitergehende Kompetenzen fehlen.

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